Interview mit Florian Speckardt dem Schlagzeuger von In Extremo

Ich habe mich mit Florian Speckardt getroffen, den viele als Specki T.D. den Schlagzeuger von In Extremo kennen. Wir sprachen über sein Leben außerhalb der Band. Der passionierte Vespa-Fahrer und Hobby-Gourmet hatte viel zu erzählen!

Ich habe mich mit Florian Speckardt getroffen, den viele als Specki T.D. den Schlagzeuger von In Extremo kennen. Wir sprachen über sein Leben außerhalb der Band. Der passionierte Vespa-Fahrer und Hobby-Gourmet hatte viel zu erzählen!

Ronny Wunderlich: Wie gestaltet sich dein Leben in und um die Band In Extremo?

Florian Speckardt: Ich bin fest bei In Extremo und freue mich immer wenn da viel zu tun ist.

In einem relativ kleinen Land wie Deutschland kommt man jedoch relativ schnell an die Grenzen. Wir spielen auch im Ausland. Aber zwischendurch gibt es jede Menge Leerläufe.

Man kann in Deutschland nicht 60 Shows spielen. Bei einer amerikanischen Band ist das anders. Die fängt an der Ostküste an tourt 1,5 Jahre zur Westküste rüber und kann direkt wieder anfangen. Das geht hier leider nicht. Wir spielen vielleicht 40 Mal.

Es gibt immer Stoßzeiten so wie jetzt wo das neue Album kommt mit großer Tour und Festivals.

Was ist mit Schweiz und Österreich?

Da spielen wir schon auch, aber meist auf Festivals.

Wie sehr bist du zeitlich in die Band eingebunden?

Sehr! Es gibt ne Songwriting Phase vorm Album. Man trifft sich im Proberaum oder im Studio. Man lässt sich die Musik einfallen, arbeitet die Songs aus und arbeitet an den Texten.

Dann kommt die Produktionsphase. Irgendwann ist die Platte fertig und wir machen viel Promo. Am 24.06. wird übrigens das neue Album veröffentlicht. Drumherum ist eine Clubtour. Back to the Roots. Kleine Läden mit maximal 800 Leuten. Ohne große Show.

Es geht dabei um die Band In Extremo, die vor den Hardcorefans das neue Album präsentiert. Viele Fans kennen uns von größeren Bühnen oder Festivals. Dadurch ist man nicht mehr so greifbar.

Das ist für Euch sicher auch ein anderes Feeling?

Super ist das. Es macht total Spaß, aber es ist zugleich extrem anstrengend. Man ist es nicht gewohnt in einem kleinen Club, indem irgendwann das Wasser von den Wänden tropft, zu spielen.

Wann geht die Clubtour los?

Am 22.06. ist der erste Termin. Das geht bis zum 28.06. Dann kommen Festivals über den Sommer. Im September sind wir in Russland, Ukraine und Weißrussland unterwegs. Wenn wir von dort zurück sind beginnt die große Tour zum neuen Album.

Es heißt „QUID PRO QUO“ und die Tour geht durch Deutschland, Österreich und die Schweiz.

Dieses Jahr also 35 bis 40 Shows. Das Jahr gehört schon sehr In Extremo. Dann ist bis März eine Phase in der es etwas ruhiger ist. Darauf freut man sich, aber es soll bei mir dann auch etwas anderes passieren!

Probst du oft?

Wir hatten einen Übergangsproberaum in der Storckower Straße im alten Arbeitsamt. Wir wussten, dass wir da Weihnachten 2015 wieder raus müssen. Das war aber kein Problem, weil wir schon einen neuen Proberaum in Pankow gefunden hatten. Der wurde in der Übergangszeit ausgebaut.

Am 22.12. haben wir den Umzug gemacht. Am 23.12. ist das Ding in Rauch aufgegangen. In der Autowerkstatt nebenan gab es eine Gasexplosion und alles ist abgebrannt.

Zum Glück hatten wir noch nichts ausgepackt und alles war noch in den Flightcases. Dadurch war alles gut geschützt. Wir hatten einen sehr kulanten Feuerwehrhauptmann, dem wir verklickern konnten, das in dem Raum unser Rechner ist, auf dem die komplette Vorproduktion für das neue Album drauf ist. Wäre der nicht gerettet worden würde es jetzt auch das neue Album nicht geben.

Daher bin ich musikalisch derzeit obdachlos und kann nicht üben, weil ich keinen Raum habe in dem mein Schlagzeug steht.

Wenn ihr an den Songs arbeitet, wie sehr hat das Schlagzeug den Ausschlag?

Es ist recht weit vorne. Wir schreiben unsere Songs so, das meist die Musik fertig ist und dann entweder Texte passend drauf geschrieben werden oder man sucht nach einem passenden Text der schon fertig ist.

Es ist nie so, dass wir sagen, wir haben einen fertigen Text und schreiben jetzt die passende Musik dazu.

Das sind die beiden Songwriting Strategien, die es gibt.

Bei In Extremo ist zuerst die Musik da, und da ist das Schlagzeug als grundlegendes Basisinstrument wichtig.

Bei der aktuellen Produktion haben wir das erste Mal ein E-Set genutzt um schneller ausbessern zu können. Einfach USB Stick rein, 16 Spuren und man hat ein fertiges Studio, was sonst ein riesiger Aufwand wäre.

Das hat gut funktioniert und ich bin von Anfang an dabei gewesen, das ist mir auch wichtig! Blöd wäre es, wenn die Rockband irgendwann zu so einem Projekt verkommt, wo die Basisinstrumente Beiwerk sind. Eine Rockband ist immer erstmal ne Rockband finde ich.

Die erste Information fürs Publikum bei nem Konzert ist der Beat und was der Sänger dir erzählen will. Und so muss es auch beim Songwriting bleiben. Alle anderen Instrumente füllen dann erstmal auf.

Ich treffe mich oft mit unserem Gitarrist Basti Lange bevor die anderen Kollegen dazu stoßen und wir tüfteln gemeinsam und schauen, wo man eine gute Basis für die anderen Bandkollegen legen kann.

Woher kommen die Texte?

Wir machen die Musik komplett selber und auch die Texte sind aus unserer Feder.

Gibt es auch ein Leben abseits der Band?

Ich verstehe mich nicht nur als Schlagzeuger von In Extremo, ich habe auch noch andere Facetten. Ich bin sehr gerne der Schlagzeuger von In Extremo und muss da nicht in eine Rolle schlüpfen. Es ist ein absoluter Teil von mir! Die ganze Band und auch die Show, wie sie passiert und wie wir dieses In Extremo Image pflegen. Das bin ich und ich finde das super!

Ich möchte aber auch über den Tellerrand hinausschauen und nicht im Mittelalter festhängen. Ich möchte nicht auf einem Schafsfell pennen und diesen Weg komplett leben.

In den Bandfreien Zeiten sag ich mir immer, dass ich mich weiterentwickeln und meine Hobbys voranbringen möchte. Ich koche zum Beispiel viel und gern. Und ich möchte ein Kochbuch schreiben. Und viel Reisen.

Es ist manchmal ein Fluch und auch ein Segen in einer Band zu spielen. Man hat mal 2 oder 3 Monate Pause, was ein Segen ist, aber der Fluch ist, dass man dann nichts zu tun hat und man nicht weiß was man machen soll.

Da hilft mir jetzt meine Managerin Suzanne, dass ich auch wo anders stattfinde.

Ich möchte mich auch musikalisch weiterentwickeln. Der mittelalterliche Stil der Band limitiert mich. Ich werde von außen immer als der Schlagzeuger der Band gesehen, was natürlich super ist. Es ist schön in einer Band zu spielen wo die Leute wissen, wo sie sie hinstecken sollen. Mir ist das jedoch teilweise zu wenig.

Ich will noch mehr und auch mal andere Musik machen, wie Jazz oder auch elektronische Musik mit einem DJ, oder in einer Bigband spielen, was ich sehr reizvoll finde, besonders als Schlagzeuger. Daran arbeiten wir! Ich finde als Künstler darf man nicht stehenbleiben.

Es ist ein Luxus in so einer bekannten Band zu spielen. Wir leben alle gut davon. Es ist nicht so, dass ich sage ich muss noch irgendwas machen, sonst komme ich nicht über die Runden wie bei McDonalds Burger zusammenfalten. Das müssen wir zum Glück nicht. Fluch und Segen in einem, wie gesagt.

Dürftest du auch in anderen Bands spielen?

Also ich dürfte auch in anderen Bands spielen, aber das würde ich nur machen um mich selber zu inspirieren oder um auch mal eine Sache zu tun die man nicht im alltäglichen Berufsleben macht.

Was macht den Typ hinter dem Schlagzeug abseits der Band aus?

Ich fahre gerne Vespa, ich gehe gern gut essen, ich probiere rum mit Wein oder Spirituosen weil es mich einfach interessiert und nicht, weil ich unbedingt viel saufen will. (Lacht)

In erster Linie um mich weiterzubilden. In unserem Land kann man essen gehen um sich weiterzuentwickeln und nicht nur um satt zu werden. Das sehe ich als ein ganz großes Kulturgut!

Ich kann auch nicht mal einen halben Tag nichts machen. Ich bin immer auf der Suche nach Inspiration. Das bringt mich weiter.

Und die Inspiration findest du in Berlin?

Berlin ist eine unfassbare Stadt mit so viel Input und auch Output. Es gibt für mich keine Alternative derzeit. Ich genieße die Berliner Möglichkeiten.

Seit ungefähr einem Jahr wohne ich jetzt fest in Berlin. Ich komme aus der Nähe von München, Landsberg am Lech. Das ist eine Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern. Es ist eine schöne Stadt und ich bin auch gerne da, aber ich bin auch froh, dass ich jetzt nicht mehr immer hin muss. Zum Beispiel, wenn ich von einer Tournee zurückkomme.

Ich Pendel schon noch ab und zu, aber das ganz große hin und her hat sich erledigt. Ich bin 5 Jahre gependelt, was nicht nur extrem viel Zeit gefressen hat, sondern in erster Linie auch Nerven.

Wenn du von der Tour zurückkommst und 3 Wochen unterwegs warst willst du eigentlich nur noch ins Bett. Der Nightliner hält hier in Berlin und kotzt irgendwie alle aus. Dann stehst du auf der Straße und denkst, ok wir sind früher dran als gedacht, mein Flieger geht in 8 Stunden. Dann schlägst du so nen Tag hier tot und hängst noch 3 h am Flughafen ab.

Dann denkst du, was mach ich hier eigentlich? Ich will nach Hause!

1996 habe ich das erste Mal in Berlin gespielt als damals 16jähriger. Im Kato, jetzt Bi Nuu unten im Schlesischen Tor, habe ich mit meiner Band Skaos gespielt. Das ist Deutschlands älteste Ska-Band. Ich war da mit Abstand das Baby.

Damals bin ich vor dem Club aus dem Nightliner raus und habe irgendwie das Gefühl gehabt, irgendwas passiert in Berlin noch! Ich hatte immer das Gefühl, wenn ich hier ankam, dass es nicht nur eine Stadt ist, die mich wahnsinnig inspiriert und mir wahnsinnig gut gefällt, sondern dass es hier noch irgendwas zu tun gibt. Dann kam vor 6 Jahren In Extremo und ich dachte, alles klar! Irgendwie wusste ich es!

Warum hat es dich jetzt erst fest nach Berlin gezogen?

Ich hätte auch schon früher nach Berlin ziehen können, aber da hätte ich diese Pausenphasen gehabt und dagesessen. Inzwischen habe ich gelernt, dass mir diese Pausen in Berlin recht gut tun. Man hat hier einen unfassbar großen Pool an Inspiration. Musik, Ausstellungen, Museen, Vernissagen und überhaupt das ganze Leben auf der Straße in Cafés und Kneipen.

Man schafft gar nicht alles, muss man auch nicht, aber es ist gut dran zu bleiben. Das ist in einer oberbayerischen Kleinstadt mit 30.000 Einwohnern etwas anders.

Es war für meine Freunde auch strange wenn ich nach Hause gekommen bin und erzählt habe. Da merkte ich, dass die gar nicht so richtig wissen was ich überhaupt mache und wie es einem geht wenn man nach Hause kommt.

Dieses Bandgefüge, wir sind 45-50 Leute wenn wir auf Tournee fahren, mit der ganzen Crew und so weiter das ist ja deine Family, mit denen verbringst du so viel Zeit! Und dann fällt man irgendwie ungewollt in so ein Loch wenn man nach Hause kommt und fühlt sich so ein bisschen missverstanden.

Deswegen ist es gut in Berlin zu bleiben nach einer Tournee, weil da kannst du sagen, wenn alle ausgeschlafen haben so 4 oder 5 Tage später, komm lass uns mal einen trinken gehen!

Man muss die Band In Extremo loben! Wir sind schon alle recht eng, ob es die Band oder auch die Crew ist. Da gibt es keinen Unterschied. Wir sind sehr sehr familymäßig. Das gibt viel Rückendeckung, auch in den Phasen wo man denkt, „ich habe einen leicht depressiven Schub“, weil plötzlich keiner mehr da ist.

Von daher bin ich sehr gern in Berlin und kann Mir derzeit keine andere Stadt vorstellen.

Und wie schaut es mit anderen Projekten aus? Zum Beispiel mit dem Kochbuch! Wie kam es zu der Idee? Hast du Koch gelernt?

Nein!

Aber du isst sehr gern!

Ich esse sehr gern! (Lacht)

Kochen liegt schon in meiner Familie. Meine Oma war die erste Bäckermeisterin Deutschlands. Das war damals eigentlich eine reine Männerdomäne. Sie war die erste die eine Meisterprüfung abgelegt hatte. Bei uns ist der Familientreff immer der Tisch!

Wir treffen uns nicht und sitzen auf dem Sofa sondern wir essen gut zusammen, machen eine gute Flasche Wein auf und dann wird Tacheles geredet. Das ist eine Sache die ich schon von Kindesbeinen an nicht anders kenne und meine Mutter ist eine begnadete Köchin. Da werden alle anderen sagen,“ ja meine auch!“ (Lacht).

Ich koche oft mit ihr zusammen, und das ist ein Hobby dass ich nicht missen möchte und jetzt auch weiter forcieren will.

Wenn ich Freunde einlade und koche dann sagen die es war sehr gut und möchtest du mir nicht mal das Rezept geben? Dann sage ich,“ Ja! Warte mal ein Jahr dann kommt das Kochbuch.“ Oder sie fragen warum ich kein Restaurant aufmache.

Da frage ich mich immer: „Warum eigentlich nicht!“

In der Küche zu stehen und Kartoffeln zu schälen, ist für mich keine Arbeit. Das ist Entspannung. Ich leg mir eine geile Platte auf, und das ist definitiv auch eine Phase in der ich zum Musikhören komme. Ich kann mir intensiv eine Platte anhören wenn ich Kartoffeln schälen oder das Fleisch pariere oder wenn ich dem Fisch die Schuppen runterzupfe. Ich fühle mich sehr ausgeglichen wenn ich in der Küche stehe.

In welche Richtung geht das Kochbuch?

Es wäre jetzt verfrüht über ungelegte Eier zu sprechen. Aber ich plane ein Kochbuch zu schreiben was die deutsche Küche mit orientalischen oder asiatischen Sachen zusammen bringt.

Currywurst?

Lacht …

Das muss eigentlich rein! Ein neues Currywurst Rezept, da wäre ich gar nicht drauf gekommen.

Mein Wunsch für das Kochbuch wäre es dieses mit einer Reise zu kombinieren und mir vor Ort die Sachen anzuschauen auf dem Wochenmarkt in Neu Deli zum Beispiel. Und da möchte ich mich mit Leuten zusammensetzen, die dort kochen. Ich bringe meine Kultur mit ein und die Ihre. Und so sollen neue Rezepte entstehen. Ich habe auch schon Ideen. Es wird noch eine Weile dauern, bis das Buch kommt, aber es ist definitiv geplant.

Gibt es weitere Pläne nach dem Kochbuch? Willst du das Kochen dann weiter ausbauen?

Es ist auf jeden Fall etwas, worauf mein Focus liegt und was ich weiter verfolgen will. Es wird nicht so sein, dass ich dann ständig am Herd stehen werde. Aber ein Restaurant mit Erlebnisgastronomie, auch wenn das jetzt abgedroschen klingt, könnte ich mir vorstellen. Es soll so sein, das in meinem Laden Livemusik stattfindet.

Eigentlich müsste mal wieder eine Location her, wie aus den 30er Jahren in Berlin. Wo ein Kaffeehaus zu einem Restaurant wird, wo eine Band spielt, wo Leute essen, trinken und feiern und wo man nicht sagt, ich gehe in das Restaurant zum Essen und dann in einen Club zum Tanzen. Ich möchte Leute an die Hand nehmen und in eine andere Welt versetzen.

Das muss auch gar nicht so lange dauern! Wenn ich meinen Beruf als Schlagzeuger an den Nagel hänge, was ich eigentlich nicht vor habe, aber man wird ja älter und bei einem Rockschlagzeuger geht das schon ganz schön auf die Knochen, kann ich mir das vorstellen.

Ich möchte immer Schlagzeuger bleiben, aber es wird eine Zeit nach In Extremo geben und da kann ich mir vorstellen sowas zu machen und das in einer Stadt wie Berlin.

Und durch die Stadt bewegst du dich per Vespa?

Ich fahre oft mit meiner Vespa drauf los und schaue wo ich rauskomme. Bisher fand ich in jeder Ecke interessantes. Egal ob in Prenzlauer Berg, oder Kreuzberg oder woanders. Es gab noch keine Gegend, wo ich dachte, bloß schnell wieder weg hier! Neulich fuhr ich zum Beispiel durch Ricksdorf. Da werde ich auf jeden Fall auch nochmal hin, da ich es dort so schön fand.

Ich bin auch viel durch Asien gereist mit der Vespa, durch Vietnam und Thailand, Malaysia alles Kreuz und quer. Rauf und runter gefahren.

Bei mir steht das Essen immer ganz weit oben. Wenn ich eine Reise mache dann nicht nur wegen Strand und Meer sondern es ist auch ganz gewichtig was gibt es dazu essen.

Wann hast du die Asien-Vespa-Trips gemacht?

Ich habe eine Auszeit genommen und war drei Wochen mit einem Freund in Asien unterwegs, speziell bei dem Vietnam Trip.

Da ist ein befreundeter Vespa Club aus Ho-Chi-Minh-Stadt. Mit dem hat man sich bei Facebook immer mal geschrieben. Und irgendwann wurde die Idee in den Raum geschmissen, ob man nicht mal in Vietnam zusammen Vespa fahren möchte.

2013 bin ich dann mit einem Freund über Bangkok nach Ho-Chi-Minh gefahren und wir haben da die Tour gestartet bis Hanoi. Kreuz und quer durchs Land. Nicht den kürzestem Weg sondern auch Bergpässe und am Meer entlang über Dörfer.

Die Jungs da haben uns sechziger Jahre Vespas besorgt, es waren keine neuen und es war ganz schön tricky und scary. Die haben nicht den TÜV-Standard wie bei uns hier.

Bei der Tour gab’s eine Geschichte, wir waren ganz weit im Nirgendwo und haben in einem Dorf angehalten. Da saß ein alter Mann auf der Straße und hat zu den Vespajungs aus Vietnam gesagt, in Anführungsstrichen „was vollen die Bleichgesichter hier?“ Der Mann war vielleicht 80, und er meinte, dass letzte Mal als er Weiße gesehen hat war zu der Zeit als die Amys hier durch sind.

Wirklich völlig am Arsch der Welt. In Vietnam findet kein Massentourismus statt, daher wären wir ohne unsere 5 Begleiter völlig aufgeschmissen gewesen. Und wir haben durch sie Ecken gesehen, die wir sonst nie entdeckt hätten. Das war schon ein ganz besonderer Urlaub. Der war gigantisch.

In Vietnam  ist die Vespa sehr verbreitet. Sie ist da ein Fortbewegungsmittel. Man setzt sich drauf und es fährt. Bei uns ist es ein Lebensgefühl.

Und mit diesem Gefühl verabschiede ich mich und bedanke mich für das nette Gespräch!

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